bretonische Sprache

Die bretonische Sprache

In sprachlicher und ethnischer Hinsicht stehen die Bretonen den Iren oder Walisern näher als den Franzosen. Amorika (die heutige Bretagne) wurde vom 4. bis zum 7. Jahrhundert der Zufluchtsort der keltischen Britonen, die von den Angelsachsen aus Britannien vertrieben wurden und deren Sprache sich gegenüber der romanisierten Vorbevölkerung behaupten konnte. Als sich die Bretagne zum selbständigen Fürstentum aufschwang, erreichte das bretonische Sprachgebiet seine größte Ausdehnung.  Die bretonische Einheit zerbrach aber in den folgenden Jahrhunderten unter dem Druck der Normanneneinfälle und schließlich gewann das Französisch  durch den Anschluss an Frankreich und durch die franz. Revolution die Oberhand.

Heute ist die Bretagne zumindest was die Sprache angeht, zweigeteilt. In der Hochbretagne (östlicher Teil) spricht man einen  franz. Dialekt, der“Gallo“ genannt wird.  In der Niederbretagne (westlicher Teil) spricht man das eigentliche Bretonisch (brezhoneg), das zur Gruppe der keltischen Sprachen zählt. Man unterscheidet vier Hauptdialekte : die in den Gebieten von Léon (Nord-Finistère), Tréguier, in derCornouaille (Süd-Finistère) und um Vannes. Die ersten drei sind sich sehr ähnlich und werden bretonische Sprache - Ortsschild Quimperdie K.L.T. (Kerne-Léon-Trégor)-Sprache genannt.  Im Dialekt von Vannes wird statt dem „Z“ in der K.L.T. – Sprache ein „H“ benutzt; aus Breiz, dem bretonischen Namen der Bretagne, wird somit Breih. Auf Grund dieses Unterschiedes führte man in allen betroffenen Wörtern das „ZH“ ein. Daher „Breizh“
Die Bedeutungen der Ortsnamen, die seit einigen Jahren in Französisch und Bretonisch auf den Ortsschildern angegeben werden, lassen sich oft an der Vorsilbe erkennen, an die sich oft der Name eines Heiligen anschließt:

Vorsilbe Bedeutung Beispiele
ploue (von lat. plebs) daraus entwickelte sich: plé,pleu,plou,plo oder pl. Kirche, Pfarrei Ploudaniel (Pfarrei des hl. Daniel
Plounevez (neue Pfarrei)
Pleumeur (große Pfarrei)
Ploudiry (Pfarrei an der Eiche)
Loc heiliger Ort Locmaria (Ort der Muttergottes)
Locronan (Ort d. hl. Ronan)
Locminé ( Ort der Mönche)
Lann oder lan  kelt. Heiligtum später Kirche  Lannion (Kirche des hl. Ionius)
Ker, kear, car,  cré, quer Haus, Dorf Kermaria (Dorf der Maria)
Kermeur ( großes Haus)
Gwik, von lat. vicus dann zu gui  geworden Weiler Guimiliau (Weiler des hl. Melanius)
Koad, Coat, goat, goët, hoët  Holz Huegoat (hoher  Wald)
Penhoët (Ende des Waldes)
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